12.08.10 10:56, raja
Hallo!
Ich hoffe, ich habe nicht überlesen, dass hier darüber schon mal diskutiert habt:
kann man die Wörter student, tekniker und ingenør im Norwegischen wirklich ohne Probleme auch für Frauen benutzen? Oder verbinden die Muttersprachler es doch eher mit Männern?
Im Deutschen würde mir natürlich das -in fehlen, aber das ist ja nicht besonders beliebt im Norwegischen.

Vielen Dank schon mal.
Raja

12.08.10 12:09, Geissler de
Ja, das kann man. Sogar scheinbar rein männliche Bezeichnungen, die auf -mann enden, werden
für Frauen verwendet.
Kari er nordmann.
Anne Enger er fylkesmann i Østfold.

12.08.10 12:10, Geissler de
Nachtrag: Es gibt auch überhaupt keine gesonderten Bezeichnungen für weibliche Techniker,
Ingenieure oder Fylkesleute.

12.08.10 12:27, raja
Ok. Danke!

12.08.10 14:35
Wenn Du das Geschlecht gesondert betonen möchtest, musst Du kvinnelig oder manlig vor das Substantiv stellen : kvinnelig ingeniør , manlig jordmor

Ansonsten - inne : lærer, lærerinne >> veraltet

Aber : skuespiller - skuespillerinne ; pianist - pianistinne >> die schönen Künste sind konservativ

Die telefonistinne ist wohl zeitgleich mit dem " Frollein vom Amt " verschieden.

Immer noch gebräuchlich ( zumindest bei der Vor - PodCast - Generation ) : ekspeditrise, servitrise

Lemmi

12.08.10 15:27, Geissler de
Ich glaube, die Schreibweise "mannlig" ist üblicher. :-)

12.08.10 15:42, Mestermann no
Allerdings wird oft skuespillerinne, forfatterinne, pianistinne gebraucht, aber offiziell heisst es auch dort: skuespiller,
forfatter, pianist; z.B. "skuespilleren Kjersti Holmen, gift med skuespilleren Sverre Anker Ousdal."

Andere Berufsbezeichnungen wo der Geschlechtsunterschied im Gebrauch noch vorkommt, (auch nicht offiziell), sind
z.B. sykepleierske, (off. sykepleier), sentralborddame (off. sentralbordbetjent), hallodame, hallomann (off.
programvert), flyvertinne, flyvert, (off. kabinansatt, kabinpersonale), massøse (off. massør), lærerinne (off. lærer),
vaskekone (off. renholdansatt, vaskehjelp), oldfrue (off. husøkonom) uva. - und, als Kuriosa, im kgl. Schloss:
Hoffdame und overhoffmesterinne (wie natürlich auch prinsesse, prins, dronning, konge - aber das sind wohl keine
Berufe die man so ohne weiteres bekommen kann).

Man sieht also, dass der Gebrauch nicht konzequent ist, und offiziell wackelt es auch ein wenig, denn streng
genommen sollen alle Berufsbezeichnungen geschlechtsneutral sein, dennoch heisst es offiziell jordmor, fylkesmann,
sysselmann, riksmeklingsmann - aber komischerweise nicht mehr ombudsmann, sondern nur ombud.