19.06.07 14:51
Frage an Deutschsprachige:

Was bedeutet "Abgleich", "Abgleichprozesse" oder "Abgleichgrösse"?

Eigentlich geht es mir um die "Abgleichgrösse". Und zwar in folgendem Satz:

"Diese Art der Sichtweise ist insofern abzulehnen, als dass die subjektive Wahrnehmung die ABGLEICHGRÖSSE darstellt, nicht aber die Beurteilung derselben".

Danke fuer eure Hilfe.

LHMR

19.06.07 18:00
Den Satz verstehe ich nicht. Scheint keinen Sinn zu ergeben. Aber was die Vokabel angeht:

"Abgleich" ist ein ziemlich abstraktes Wort. Es kann z.B. bedeuten "synchronisieren", "vergleichen", "auf das gleiche Niveau bringen".
Die Abgleichgröße ist dann das, was abgeglichen wird.
So könnte man den Satz umformulieren:

"Die subjektive Wahrnehmung ist es, die abgeglichen wird. Die Beurteilung der subjektiven Wahrnehmung wird aber nicht abgeglichen. Deshalb ist diese Sichtweise abzulehnen".
(so interpretiere ich es zumindest)

19.06.07 21:30
Danke grosse(r) Unbekannte(r). Diese Interprätation nehme ich ab.

Aber es geht eigentlich nicht nur um die Interprätation dieses einen Satzes, sondern auch um eventuelle substantielle Verschiedenheiten zwischen zwei Interprätationen.

Die erste ist von den Herren Wimmer/Ridl. Sie sagen:

"Die bezeichnen die Kundenzufriedenheit als das Ergebnis individueller Abgleichprozesse zwischen der individuellen Erwartung an bestimmmte Leistungen und den subjektiven Wahrnehmungen/Beurteilungen der Leistung".

Heike Müller meint jedoch dass:
"Diese Art der Sichtweise ist insofern abzulehnen, als dass die subjektive Wahrnehmung die ABGLEICHGRÖSSE darstellt, nicht aber die Beurteilung derselben".

Heike Müller erarbeitet dann eigene Definitionen und meint:

"Die Kundenzufriedenheit kann demzufolge als das Resultat eines individuellen Vergleichsprozesses zwischen der erhaltenen (wahrgenommenen) Leistung und den Erwartungen, die ein Kunde im Zusammenhang mit dieser Leistung hat, bezeichnet werden".

Wo liegen denn jetzt die Unterschiede zwischen Wimmer/Ridl und der Heike Müller?

Nochmals vielen Dank für die Hilfe.

LHMR

19.06.07 22:42, Wowi
Wimmer/Ridl:
Kundenzufriedenheit = Vergleich von erwarteter und subjektiv wahrgenommener Leistung

Heike Müller:
Kundenzufriedenheit = Vergleich von wahrgenommener und erwarteter Leistung

Für mich sind beide Aussagen identisch, nur die Reihenfolge im Satz ist umgedreht und unterschiedliche Wortarten werden benutzt (zB Wahrnehmung/wahrgenommen). Bei Müller fehlt der Begriff "subjektiv", aber das scheint mir nicht wesentlich, denn Kundenzufriedenheit muss immer eine individuelle und damit subjektive Größe sein.

20.06.07 10:56
Danke Wowi. ..... für die Bestätigung meiner Befürchtungen. Auch ich sah nämlich keinen Unterschied zwischen den beiden Betrachtungsweisen.

Und was meine Befürchtungen betrifft: Es geht hier nicht einmal um diesen einen Vergleich, sondern um Dr. Müllers Dissertation von sagenhaften 445 Seiten...

Übrigens, die in Frage gestellte Passage ist auf Seite 157.
http://www.isu.unizh.ch/marketing/diss/hm/disshm.pdf

Danke für die Hilfe.

LHMR

20.06.07 18:45
Ich hoffe, du musst das nicht alles lesen - da ringt man ja mit jedem Satz um das Verstehen. Und dann 1632 Referenzen ...

Herzliches Mitgefühl,
Wowi