28.06.16 13:38
Stichwörter: si, sin, sine, sitt
Hei,
wir hatten in unserem Norwegisch Kurs eine Frage bezüglich eines reflexiven
Possessivpronomens.
Im Lehrbuch „Her på berget“ steht der Satz: „Tyskerne økte sin makt i Nord-Europa fra
midten av 1300-tallet og utover.“
Warum steht dort nicht ”sine” da die Deutschen doch im Plural stehen? Leider konnte
auch unser Lehrer diese Frage nicht beantworten.
Wir würden uns freuen, wenn jemand das erklären könnte.
Vielen Dank im Voraus,
Anne

28.06.16 14:16
Hei Anne,
ob meine Vermutung richtig ist müssen andere Entscheiden.
Die Deutschen erweiterten ab Mitte des 14. Jahrhunderts ihre Macht in Nord-Europa. Macht ist doch: die Macht und nicht: die Mächte, also bezieht sich das Wort, sin, auf, makt. Das ist Singular.
Das ist meine Überlegung dazu. Fachleute wie es sie hier gibt können das sicher grammatikalisch besser erklären.
Beste Grüße aus Kristiansand vom Claus

28.06.16 14:24
Danke für die Antwort, aber bezieht sich das reflexive Possessivpronomen nicht immer auf
das Satz-Subjekt? Das ist unser Problem ;-)

28.06.16 14:38
Tut es ja auch in deinem Satz, aber die Form richtet sich nach dem Objekt:
Vi elsker vårt land.
(Vi = Plural, vår gehört zu vi, aber die Form vårt zu land (Singular))

28.06.16 15:05
Das reflexive Possessivpronomen richtet sich sowohl nach dem Satz-Subjekt als auch nach dem Satz-Objekt, z.B. "Tyskerne økte sine bevilgninger" (Bewilligungen)

Tyskerne = Subjekt, 3.Person Plural
makt= Objekt, Singular
bevillgninger= Objekt,Plural

28.06.16 15:44
Hei, danke für die Antworten. Ganz klar ist es immer noch nicht, in der Kvifte Grammatik
heißt es zum reflexiven Possessivpronomen: "Die Form des Pronomens richtet sich bei
den reflexiven Possessivpronomen ausschließlich nach Genus und Numerus des zugehörigen
Substantivs. Beispiel: Anne og Jens ligger i sengene sine."
Uns ist einfach nicht klar nach welcher Regel das Lehrbuch "sin" schreibt.

28.06.16 15:45
Also es geht ausschließlich um reflexsive Possessivpronomen

28.06.16 16:12, Geissler de
Ich glaube, dein Verständnisproblem liegt an der Formulierung "des zugehörigen
Substantivs".

Im Satz "Tyskerne økte sin makt" ist "makt" das zugehörige Substantiv, "Tyskerne"
würde ich hier als Bezugswort bezeichnen.

Das reflexive Possessivpronomen richtet sich in Genus und Numerus ausschließlich nach
dem zugehörigen Substantiv, und eben nicht nach dem Bezugswort.

Anne og Jens sitter i sofaen sin. (Es ist ihr gemeinsames Sofa.)
Anne og Jens ligger i senga si. (Sie haben ein gemeinsames Bett.)
Anne og Jens maler huset sitt. (Es ist ihr gemeinsames Haus.)
Anne og Jens ligger i sengene sine. (Jeder liegt in seinem Bett.)
Anne og Jens maler husene sine. (Jeder hat ein eigenes Haus.)

28.06.16 18:58
Ich sehe da keinen wesentlichen Unterschied zu Deutsch (im Gegensatz zB zu Französisch).

28.06.16 18:59
Poenget her er at "tyskerne" i denne konteksten ikke funksjonelt er et plural, men derimot ett singular, ett kollektiv.

Man kan ikke si at "tyskerne økte sine makter". Det er tale om en samlet abstrakt makt som utøves i fellesskap. En nasjons makt mot en annen.

Så: "Tyskerne" som en betegnelse for "det tyske folk", økte sin nasjonale makt.

28.06.16 19:21
Das refleksive Posessivpronomen "sein" hat Referenz zu dem Subjekt, bezieht sich auf das Subjekt des Satzes, aber "Die Form des Pronomens richtet sich bei
den reflexiven Possessivpronomen ausschließlich nach Genus und Numerus des zugehörigen
Substantivs."

1.Das Bezugswort (Der Besitzer) muss er, sie(singular) oder sie(plural) sein.
Petter finner sykkelen sin. Jan og Ole maler rommet sitt.

2.Das Bezugswort muss Subjekt des Satzes sein.
Arne har mistet ei bok, og Henrik har mistet ei bok. Arne finner boka si. (Arnes bok.) Arne finner boka hans. (Henriks bok.)

3.Das refleksive Possesivpronomen kann nicht einen Teil des Subjekts sein.

Beate reiser til Afrika med faren sin. (Subjekt: Beate) Beate og faren hennes reiser til Afrika. (Subjekt: Beate og faren hennes.)

28.06.16 19:22
Tusen takk an 18.59 :-)
Ich denke, dass das die Lösung ist.
Es ist sehr schwer zu erklären, da es im Deutschen so etwas wie "reflexive Possessivpronomen
nicht gibt.

28.06.16 19:57, Wowi
Nein, das ist nicht die Lösung. Siehe Geissler und 19:21, die die richtige Erklärung geben.
Til 18:59
Jeg tror ikke at det er poenget. Sånt sett kan du betegne det meste som er flertall, som kollektiv. "sin" er refleksivt possessivpronomen tredje person entall og flertall som viser tilbake til subjektet. Men det blir bøyd i kjønn og tall etter substantivet det står til (sin, si, sitt, sine). Det har Geissler forklart. Det er heller ikke relevant at "det er tale om en samlet abstrakt makt som utøves i fellesskap" og at "makter" ikke kan brukes her. Det kunne ha stått, helt parallelt, "tyskerne økte sin kraft" og "tyskerne økte sine krefter". Spørsmålsstilleren mente derimot at det skulle være "sine" i begge tilfellene slik som hun forsto regelen.

29.06.16 13:55
Also, mein Problem war, dass sich laut Regel das reflexive Possessivpronomen immer nach dem
Geschlecht und Genus des Subjekts (nicht Substantiv!) richtet und nicht nach dem Objekt. In
diesem Satz ist "tyskerne" das Subjekt ( Frage wer oder was) und "makt" das Objekt (wen
oder was). Deswegen konnte niemand verstehen wieso 'sin' und nicht 'sine'. Gruß Anne

29.06.16 14:12
Noch ein Nachtrag: Die Richtigkeit des Satzes im Lehrbuch stand nicht in Frage, wir hatten
nur keine Erklärung für das Warum ;-)

29.06.16 15:45, Geissler de
Im Lehrbuch steht doch wohl nicht, dass sich die Form des reflexiven Possessivpronomens nach
dem Subjekt richtet, oder?

29.06.16 18:12
In der "Praktischen Grammatik der norwegischen Sprache" von Kvifte/Gude-Husken steht: "Die
reflexiven Formen sin, si, sitt, sine werden verwendet, wenn Subjekt und Besitzer innerhalb
eines Satzes ein und dieselbe Person sind. Es ist wichtig zu beachten, dass sich die
reflexiven Formen immer auf das Subjekt desselben Satzes beziehen. "

29.06.16 18:19, Geissler de
Na, das ist aber mindestens missverständlich formuliert. Wenn sie schreiben "die
reflexiven Formen [beziehen sich] immer auf das Subjekt desselben Satzes", dann kann
man das durchaus so verstehen wie Anne.