27.04.09 14:01
Stikkord: Auf Wiedersehen, Behüte dich Gott, Gott sei mit dir, Pfiadi, Pfiat di, Tschüss
I Østerrike sies det ofte i stedet for "Tschüss", "Wiedersehen", osv. noe lignende "Fiert euch/dich". Det er dette "Fiert" jeg lurer på hvordan skrives og hva det egentlig betyr.

slyngel

27.04.09 14:22, peter620 de
Ich weiss nicht, ob es eine festgelegte Schreibweise gibt, denn:
"pfiadi" ist Dialekt (auch im Bayerischen verwendet).

Es ist meines Wissens aus "Behüte dich Gott!" entstanden.

27.04.09 14:28
Ah, danke dir!

Pfiadi

27.04.09 15:26
Da sieht man ja gar keine Ähnlichkeit mit "behüt dich Gott" (auch wenn es das bedeuten mag). Die häufige Schreibweise mit "pf" deutet ja darauf hin, das da einmal ein Wort mit "p" gewesen sein muss, ev. etwas Lateinisches (denn einheimische, germanische Wörter beginnen nicht mit p, hochdeutsche schon gar nicht). Hm ...

27.04.09 15:33, peter620 de
Pfiadi ist eigentlich nur noch "Behüt di" und mit etwas Übung dies schnell und undeutlich und vielleicht noch mit einer Maultrommel im Mund auszusprechen, da kann schon Pfiadi draus werden. :o)) Ist auch ne Frage wie hart man das P ausspricht... Oder vielleicht ist es eher Bfiadi?!?
Wie sagt der Franke so schön: "Schreibd man Bferd mid haddem B oda mit weichm B?"

Aber falls jemand einen etymologischen Nachweis findet, so lass ich mich auch gerne aus meinem Jahrzehnte langen Irrglauben bekehren ;o))

27.04.09 15:34, peter620 de
Eigentlich müsste unser Sprachbayer Geissler dies beantworten können?!?!!!

27.04.09 15:39
Ich wollte gerade gegenhalten, dass "Pferd" doch sicher ein urgermanisches Wort ist. Habe aber herausgefunden, dass es von mittellateinisch "para-veredis" kommt. Wer hätte das gedacht?

27.04.09 15:55
Mein (15:26) vorläufiger Stand der "Forschung":
Ausgangspunkt: behüt
e ganz abgeschwächt, entfallen
b verhärtet zu p
p allein mag man nicht > pf
h ist entbehrlich (zu schwach)
ü zu ia (Diphtong)
voilà, aus behüt wird pfiat

27.04.09 16:34
an 15:39
Die Wette auf die Entlehnung eines mit p beginnenden Wortes ist fast sicher gewonnen. Zur Etymologie heißt es dann meistens: entlehnt aus ... oder Herkunft unbekannt. Gilt auch für p im Wortinneren.

27.04.09 16:35
Gilt auch für Norwegisch!

27.04.09 17:22, Mestermann no
Ich werde da an das Bonmot erinnert: "Etymologi er kunsten å finne slektskap mellom ord ved fullstendig å se vekk fra
vokalene, og ikke ta noe videre hensyn til konsonantene." :-)

27.04.09 23:04, Geissler de
Zum Beitrag von 15:55:
Alles richtig. Wobei zu "b verhärtet zu p" zu sagen ist, daß das Bairische im Anlaut nicht zwischen p und b unterscheidet beides wird (wie hochdt. "b") lenisiert und unaspiriert und (wie hd. p) stimmlos gesprochen. Und ü zu ia geht über die Zwischenstation i (Entrundung).

Zu 15:26: Der Einwand zu "p" stimmt zwar (alle ursprünglichen "p" sind schließlich zu "f" geworden), ist aber irrelevant, da es sich ja um das "b" von "behüt" handelt. Das ist auch daran zu erkennen, daß der Gruß auch in seiner vollständigen Form noch erhalten ist, mit diversen Variationen:
Bfiat di (Good);
Bfiat Eana (Good) (Sie-Form);
Bfiat Enk (Good) (Behüte Euch (Gott); das Enk ist ursprünglich der Dual, aber das ist wieder ein anderes Thema); und schließlich auch
Bfia Good (Behüte Gott, das ist die einzige Form des Grußes, bei der "Good" ncht fakultativ ist)

27.04.09 23:15, Geissler de
Noch zum "Pferd": Das ist sowieso eine vogelwilde Geschichte. Das lateinische Wort paraveredus (ich kenne es mit -us) ist seinerseits eine Mischung aus griech para- und einer keltischen Wurzel und hat so mir nichts, dir nichts in großen Teilen des deutschen Sprachraums das germanische "Ross" (horse) verdrängt, das seinerseits aber auch schon eine Ersetzung des indogermanischen Erbwortes ist. So kann's gehen mit Wörtern ...
(Im Bair. sagt man aber noch "Rooß" zum Pferd.)

28.04.09 09:54, peter620 de
Wow, super! Das ist schon eine bessere Erklærung, als meine mit der Maultrommel ;o))

Zum Abschluss nur die kleine Randbemerkung, dass die Schreibweise dieses Grusses doch eher mit P gebräuchlich ist.

Servus

28.04.09 13:22, gila
Und es gibt Ecken in Österreich, da heisst es es "Pfüat di", woaus man das "Behüt' dich" auch am "ü" erkennen kann.

28.04.09 13:46, Geissler de
Wo soll denn das sein? Normalerweise zeichnet sich das Bairische dadurch aus, daß "ü" immer entrundet ist.

28.04.09 16:16
Pfiat di (God), Pfiat eich(euch) schreibt man diesen Dialektgruß (denke auch es heißt behüte dich Gott!)
Wird wirklich gerne bei uns in Österreich verwendet, im privaten Bereich!

28.04.09 17:29, Geissler de
Wie man ihn schreibt, bleibt jedem überlassen, weil es keine normierte Rechtschreibung für das Bairische gibt.
Sagst Du wirklich "Pfiat eich"? Dann ist das schon vom Hochdeutschen beeinflußt, denn eigentlich müßte es "eng/enk" heißen.

28.04.09 19:46
für Geissler,
hast ja Recht mit der Norm- Rechtschreibung!
Im Wiener Raum sagen wir im Dialekt für euch - "eich"
weiter im Westen hört es sich eher nach "eng" an für euch!
Liebe Grüße aus Wien

29.04.09 09:10, peter620 de
Dass es keine normierte Schreibweise gibt sagte ich ja schon eingangs, nichtsdestoweniger ist die Schreibweise mit P weiter verbreitet.

Pfiat eich ist tatsächlich weit verbreitet, weniger im ländlichen Raum, dafür mehr in Städten (dort ist auch der hochdt. Einfluss am grössten). So kenne ich es zumindest u.a. von München und Wien.