26.01.11 10:41
Hallo, kann mir bitte jemand folgende Frage aufklären:

Der Text lautet:
"Det er et slaveskip", sa A.
"Hun ville hatt godt av en skikkelig brann", sa B.

Wieso sagt er "hun"?

Danke
Gisela

26.01.11 11:03
Weil Schiffe in der Seemannssprache weiblich sind. Auch im Englischen: she.

26.01.11 11:24
Wahrscheinlich auch auf Deutsch ?
Am Ende Mai 1941 wurde die Bismarck ( Schlachtschiff ) versenkt.
Oddy

26.01.11 13:50
in deutsch nicht "Sie " sondern "das ", ( kindlich ) .
Die Bismark , aber
das Schlachtschiff .
( auf dem Schiff werden arber keine Tiere geschlachtet ) ,
( hahaha ) .
Hilsen , Reiner

26.01.11 14:02
Schiffe sind auch im Deutschen weiblich - die Gorch Fock ist ja gerade in aller Munde. Die Bezeichnung für die Schiffsart hat damit wenig zu tun, auch im Norwegischen ist ein Schiff als skip nicht weiblich. Aber es ist eben Seemannssprache und man kann schon auch "es" sagen. Kann man sicher auch im Norwegischen, oder?

26.01.11 14:54
Das Pronomen ist ( kann ) auch wie auf Norwegisch und Englsich weiblich sein :
" Bismarck, wo wurde sie versenkt ? "
Man kann auch auf Norwegisch Maskulinum und Neutrum verwenden.
Hurtigruta la til havn i Trømsø i dag og den seiler videre til Narvik i morgen.
Krigsskipet ligger nå ved Munkholmen. Det drar videre i morgen.
Die " Weiblichkeit" hat Zusammenhang mit dem Namen des Bootes, der normalerweise
mit Frauennname gewählt wurde : Aurora, Fru Inger usw. Und dazu noch wurde im
Mittelalter das Boot eher " skute " ( weiblich ) als skip bezeichnet.

Oddy

26.01.11 15:21
Fra Duden bind 4 grammatik:
Schiffsnamen
Die Namen von Schiffen sind im allgemeinen feminin, vor allem von solchen, die nach Städten und Ländern benannt sind:
die „Bremen", „Hessen", „Europa", „Deutschland", „Nautilus". Doch die „Maroussa" wurde zurückbeordert. (Der Spiegel)
Nach englischem Vorbild sind die Schiffsnamen heute meist auch dann feminin, wenn ein männlicher Personenname zugrunde liegt:
die „Graf Spee", die „Bismarck", die „Otto Hahn"; (aber:) der „Fliegende Holländer",
der „General San Martin", der „Kaiser Wilhelm der Große".
Bei Sachbezeichnungen, die als Schiffsnamen gebraucht werden, schwankt das Genus zwischen dem der Bezeichnung und dem weiblichen:
die Seetüchtigkeit des „Pfeils" (der „Pfeil").
Bei Tierbezeichnungen, die als Schiffsnamen verwendet werden, tritt meist das betreffende Genus dieser Bezeichnungen ein:
das „Krokodil", der „Kormoran", des „Windspiels", die „Möwe", der „Jaguar"; (aber auch:) die „Condor".
Vennlig hilsen fra Claus i Kristiansand

26.01.11 16:17
Danke an alle. Ich hatte mir das schon gedacht, aber ich wollte es doch gern genau wissen.
Gisela

26.01.11 17:29, Mestermann no
Kleine Hinzufügung: In der Seemannssprache und bei der Küstenbevölkerung werden Schiffe und Boote mit "hun"
benannt: "Hun sank, og det var det siste vi så av henne." Oft - aber nicht immer - wird für Kriegsschiffe eine Ausnahme
gemacht: "han, "orlogsmann": "Han sendte avgårde to torpedoer i rask rekkefølge". "Det lå tre engelske orlogsmenn
ytterst i fjorden, den ene satte plutselig full fart innover og jeg så ham komme mot meg for full stim".

Das Wetter und die See wird auch gern mit "han" benannt: "Han er stygg i dag" (die See), "han går over på nord" (der
Wind.

26.01.11 19:17
Hei Mestermann,
beim Wind kann ich das "han" gut verstehen, denn das ist "Rasmus". Der norwegische "havgud" war Ægir. Also männliche Götter. Seine Frau hieß "Ran". Die Wellen waren ihre Töchter es gab neun davon alle mit veschiedenen Namen nach den Wellenarten. Frau "Ran" zog die Seemänner zu sich und ihre Töchter unter Wasser.
God kveld fra Claus i Kristiansand

26.01.11 20:14
Im Englischen ist der orlogsmann dann ulkigerweise doch weiblich : She is a man - of - war.

Lemmi

27.01.11 05:58, Mestermann no
Dazu noch einiges: Im Marinemuseum in Horten bin ich einmal erzählt worden, dass die traditionelle, norwegische,
nautische Aussprache von "Man-of-War" "mannå'var" gewesen ist, (deutsch etwa "mannowaar"). Das stimmt recht
gut mit den Reimen in Ibsens Gedicht "Terje Vigen":

Han mente nok, Terje, at båden bar,
om sjøen kom litt på tvers;
det jydske rev var vel svært å gå klar, -
men verre den engelske ”Man of war
med ørneøyne fra mers.

Hier ist deutlich, dass "Man of War" nicht mit englischer Aussprache gesprochen werden soll, mit Å-Laut in "War",
sondern mit einem norwegischen A. Man hört das häufig falsch ausgesprochen, leider auch wenn Schauspieler das
Gedicht rezitieren; das ist wohl analog zur berüchtigten, deutschen "Schauspielerfalle" in B. Brechts "Moritat von
Mackie Messer":

An 'nem schönen blauen Sonntag
Liegt ein toter Mann am Strand
Und ein Mensch geht um die Ecke,
Den man Mackie Messer nennt.

Wer "die Falle" nicht kennt: Mit "Strand" ist hier nicht ein Strand (am Meer) gemeint, sondern die Londoner Straße
Strand, ausgesprochen "stränt". Dann reimt es. All dies eigentlich nur um - - naja, jedenfalls um zu zeigen, dass
Brecht und Ibsen beide reimen konnten.

27.01.11 07:21
... ich empfehle allen den Originalsoundtrack zur " Threepennyopera " , wie die Engländer sagen. Kurt Geron singt hier in der Tat ganz richtig " Strend ".

Und der Haifisch, der hat Zähne... >>> auch keine Meeresbiologie : = )

Lemmi

27.01.11 19:06
aber "es" bleibt "das" Schiff , also kindlich .
Genauso wie "das " Motorrad , aber die Harley , die Kawa . Sachlich kindlich , namenlich weiblich .

27.01.11 20:55, Geissler de
Jetzt kapier ich erst, was du mit "kindlich" meinst. "Sächlich" heißt das, guter Mann, wenn
du schon die deutschen Bezeichnungen nehmen willst.
Und "namenlich" gibt es nicht, höchstens "namentlich".
Und daß es "das Schiff" heißt, hat kein Mensch bestritten. (Aber: der Kutter, der Kreuzer,
der Schoner, der Zerstörer, die Fregatte, die Brigg, die Jacht, die Dschunke, die Galeere,
die Kogge, die Dhau usw.)

28.01.11 07:06
Genau, und nicht zu vergessen: das Dampfschiff, aber der Dampfer. Noen flere???

28.01.11 09:07
Noen flere ?.
Jawohl. Hier ein paar Seefahrzeuge:
Der Kahn, die Schute, der Trawler, der Frachter, die Fähre, der Tanker, der Schlepper,
das Floß, das Beiboot, die Jolle, der Kajak, die Yacht, die Dschunke, die Galeere,
der Prahm,die Gondel, der Kanu, die Zille " og sist men ikke minst " :
Der Nachen ( poetisch für Boot/Schiff ).

Ein seltsamer Alter aus Achen
der baute sich selbst einen Nachen
Umschiffte die Welt
kam heim ohne Geld
beherrschte jedoch siebzehn Sprachen !

Sprachen lernen leicht gemacht
wenn man einen Nachen hat.

Oddy

28.01.11 09:53, Geissler de
Kanu und Kajak sind für mich Neutra.
Mal eben im Duden nachgeschaut: Aha, "Kajak, der, seltener das". Aber "Kanu, das".
Hier ist Maskulinum auf keinen Fall richtig.

28.01.11 10:14
Geissler.
Ja, da hast du selbstverständlich recht.
Eine ganz andere Frage : ( Malin 25.01.11.18:22 )
....vor Vögeln zu warnen.
Ist das zweideutig ?
Oddy

28.01.11 10:28, Geissler de
Hehe. Seit zwei Tagen unterdrücke ich die Versuchung, als Antwoer "Aber nicht im Puff" zu
schreiben.

Also: Ja.

Es gibt einen schönen Beispielsatz, der gerne verwendet wird, um zu demonstrieren, warum die
Großschreibung von Substantiven wichtig ist:
Meine Frau ist gut zu Vögeln.