08.02.12 01:06
Hallo Heinzelnisser,

in Mittel- und Südhessen gibt es in fast jedem Haushalt ein Kneipchen oder Kneibchen. So nennt man bei uns nämlich ein kleines Küchenmesser (mit einer leicht gebogenen Klinge von höchstens 8 cm Länge; von mhd. knip? = Messer). In anderen Regionen Deutschlands gibt es für dieses Messer noch eine Reihe weiterer Bezeichnungen, z. B. Knippchen, Pitterchen, Pittermesser, Hümmelchen, Hümmelken, Zöppken, Schnitzer...

Nun würde ich gern erfahren, wie das Kneipchen in Eurer Gegend heißt. Und wie nennen die Norweger ein solches Küchenmesserchen? Gibt es im Norwegischen ähnlich viele dialektale Bezeichnungen dafür wie im Deutschen?

Gruß, Birgit

08.02.12 14:30
Im Thüringischen sagte man früher kniv
Ansonsten heißt es hier im Osten einfach Küchenmesser.

08.02.12 15:12
In Norddeutschland habe ich noch nie einen der aufgezaehlten Begriffe gehoert. Schlicht und einfach "Kuechenmesser".

08.02.12 16:01, Geissler de
Ich kenne aus Bayern auch keinen derartige Begriff.

08.02.12 17:03
Mir ist auch kein besonderer Begriff für dieses Küchenmesser bekannt, hier im Rheinland/Bergischen Land.

09.02.12 16:40
Im Westerwald kennt man das auch als Pitterchen, zumindest die alten brauchen diesen Begriff.

10.02.12 14:50
Von meinen Eltern (Platteheide, Sauerland) kenne ich das Huemmelken / Huemmelchen (benutze
das Wort auch selber). Habe von einer Hessin mal 'Vater Abraham' gehoert, aber ich habe da
so meine Zweifel, ob das wirklich dialektal ist.

10.02.12 22:29
Wenn´s ums Übersetzen geht würde ich es mit den "offiziellen" Begriffen versuchen. Ich habe meins als Schälmesser gekauft. Fachlich heißt es aber "Tourniermesser" gemäß "Der junge Koch" Lehrbuch für die Berufsausbildung. Kochen ist doch international, vielleicht ließt auch ein Koch mit ;-). Ilka

11.02.12 00:44, Geissler de
Glaube kaum, daß das eine konkrete Übersetzungsfrage ist. Die Frage ist einer der
Wiedergänger im Netz, ähnlich wie die nach den vier (fünf/sechs) deutschen Wörtern auf "-
nf".

11.02.12 01:01, Mestermann no
Auf Norwegisch nennt man es meistens rotkniv. Kulinarisch wird auch manchmal "turnérkniv" benutzt.

11.02.12 04:30
@Geissler

Ich bin, außer seit einiger Zeit im Heinzelnisse-Forum, nicht im Netz unterwegs und habe deshalb keine Ahnung, welche Fragen dort Wiedergänger sind und welche nicht. (Aus demselben Grund habe ich übrigens manchmal ein Problem mit Deinem Net-Jargon. So mußte ich mich z. B. erst schlaumachen, was IANAL bedeutet, aber das sei nur am Rande bemerkt.) Ich bin drauf gekommen, weil die meisten meiner "nichthessischen" Bekannten mich jedes Mal anschauen wie ein Auto, wenn zwar vom "Kneipchen" die Rede, aber allen klar ist, daß damit nicht die Pinte um die Ecke gemeint sein kann, und weil vor einigen Tagen ein Koch aus dem Ruhrgebiet das Messer in einer Fernsehsendung als Hümmelken bezeichnete. Erst nachdem ich meine diesbezügliche Frage gepostet hatte, habe ich mitbekommen, daß sie in anderen Foren wohl auch gern gestellt wurde bzw. wird. Ich bitte "Dero Gnaden" daher höflichst um Entschuldigung, falls ich Euch mit meinem Beitrag gelangweilt habe. :-) Allerdings konnte ich aus den Antworten der Forumsteilnehmer, für die ich mich herzlich bedanke, und aus meinen zwischenzeitlich erfolgten weiteren "Recherchen" wieder einiges lernen, und ums Lernen geht es hier ja schließlich, oder?

Hessische Grüße

Birgit

PS: Ich werde jetzt nicht gleich aus Verzweiflung zum Kneipchen greifen, bloß weil mir von den vier (fünf/sechs) deutschen Wörtern auf "-nf" ad hoc nur drei einfallen...

11.02.12 13:31
Rat an Birgit: Habe immer ein Kneipchen einzustecken für den Fall, dass du einem Wiedergänger begegnest. Ein norwegischer gjenganger dagegen ist, je nach Sachlage, meist ungefährlich und eher langweilig.

11.02.12 14:31
:-)

Habe um 04:30! einfach Geisslers Wortwahl übernommen. Zwar bin ich im Hinblick auf den Begriff "Wiedergänger" für einen Augenblick stutzig geworden, war um die Uhrzeit aber selbst als bekennende Nachteule (B-menneske) nicht mehr in der Lage, zwischen einem
Gespenst bzw. mythischen Untoten und einem wiederkehrenden Thema zu unterscheiden...

Im übrigen danke ich Dir für Deinen Hinweis, konnte ich so doch einen weiteren "falschen Freund" enttarnen und mit Hilfe eines eher langweiligen Kneipchens zur Strecke bringen.

Gruß
Birgit

11.02.12 15:21
Du meine Güte, hier ist eine Dame aber extrem mitteilungs- und rechtfertigungsbedürftig :-)
Und alles nur wegen einer kleinen kritischen Bemerkung.
Wer sagt, daß ein norwegischer gjenganger "ungefährlich" sein soll? Habe genau gegenteilige Erfahrungen ...

11.02.12 16:28
@15:21 - eine völlig überflüssige Bemerkung. Außerdem steht in 14:31 "meist ungefährlich".

11.02.12 16:29, Geissler de
Der Wiedergänger ist als Freund so falsch gar nicht, er ist in der Bedeutung "Gespenst"
nur ein bißchen veraltet. Hier der Eintrag dazu im DWB:
http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GW19319
Habe mir erlaubt, mit der Doppelbedeutung zu spielen; man könnte ja auch sagen, das Thema
geistert durch verschiedene Foren.

Und hier noch eine erschöpfende Antwort zum Thema "-nf":
http://faql.de/sonstiges.html#nf

Andere Dinge, nach deren regionaler Bezeichnung gerne gefragt wird:
Apfelrest, Brotende, Abflußsaugglocke, mit Marmelade gefülltes, in Fett ausgebackenes
Hefegebäck.

11.02.12 17:55
Wußt' ich's doch, Geissler, daß dazu von Dir noch etwas kommt!

Ad 1) Touché!
Ad 2) Wenn ich gewußt hätte, daß auch Eigennamen zählen, hätte ich doch zumindest die "kanonische Antwort" beisammen gehabt.
Ad 3) Ich werde mir Deine "no-no" Themenliste zu Herzen nehmen.

Ich wünsche Dir/Euch allen noch einen schönen Samstagabend.

Gruß
Birgit