05.02.14 12:50
"Jeg har oppgradert pcen min." Wie drücke ich das auf Deutsch aus? Kann man das Verb "upgraden" benutzen? Wenn ja, wie? (Ein Schüler von mir hat es in seinem Text benutzt, und mir kommt vor, ich hätte es auf Deutsch auch schon mal gehört.)Danke im Voraus!

05.02.14 13:20
"Upgraden" ist sehr umgangssprachlich. Hier braucht man ein bisschen mehr Kontext, aber in den meisten Fällen, die mir spontan einfallen, ist "aufrüsten" eine ausgezeichnete Alternative (wenn man einen schnelleren Prozessor einbaut oder dergleichen).

05.02.14 13:21
Und noch was: Wenn man denn unbedingt "upgraden" benutzen möchte, dann würde man sagen:
ich upgrade, du upgradest, sie upgradet, ich habe geupgradet (upgegradet hört sich in meinen Ohren noch bescheuerter an), ich upgradete (naaaaajaaaaaa...)

05.02.14 13:49
Ich habe mein computer aktualisiert ...... natürlich :-)
Anne

05.02.14 14:55
Nein, das kann man so nicht sagen.
1. Es heißt "meinen Computer" und
2. ist es relativ ungewöhnlich, seinen "Computer zu aktualisieren". Wenn von Software die Rede ist, dann ja: "Ich habe meine Version von Excel aktualisiert" wäre z.B. richtig.

05.02.14 15:13
@13:21

Sowohl laut Duden als auch canoonet lautet das Partizip Perfekt von "upgraden" - so bescheuert sich das in deinen Ohren auch anhören mag - "upgegradet"; vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/upgraden.

05.02.14 15:40
Danke für alle Antworten! Dann habe ich tatsächlich das Wort mündlich gehört. :-)

05.02.14 16:12, Geissler de
Noch eine kleine Bemerkung zum Thema "upgegradet" vs. "geupgradet":

Die Deutschsprecher fassen gewöhnlich "upgraden" spontan als ein Verb mit Präfix, also
Vorsilbe ("up-"), auf.
Für derartige Verben gilt die Betonungsregel, die folgendes besagt:

  • Verben, die die Betonung auf der Vorsilbe haben, bilden das Partizip mit "ge" zwischen der Vorsilbe und dem Stamm. umstellen --> umgestellt (Ich habe die Möbel im Schlafzimmer umgestellt.)

  • Verben, bei denen nicht die Vorsilbe, sonder die erste Stammsilbe betont ist, bilden das Partizip ohne "ge" (dazu gehören alle Verben auf be-, er-, ent-, ver-, zer- und miss-). umstellen --> umstellt (Die Polizei hat das Haus umstellt.)

Da wir upgraden sagen und nicht upgraden, kommt also nur die Version mit
eingeschobenem "ge" in Betracht.
Die Version mit vorangestelltem "ge" wäre nur dann möglich, wenn man "upgraden" als Verb
mit untrennbarem Stamm auffasst.

05.02.14 19:22
@Geissler:

Was gilt denn bei Verben, die nicht aus Verbstamm und Vorsilbe, sondern in anderer Weise zusammengesetzt sind?

Ich denke da insbesondere an das Verb "staubsaugen". Diesbezüglich scheinen sich die Germanisten/Linguisten nicht ganz einig zu sein. Denn während im dwds das Partizip mit "staubgesaugt" angegeben wird, weil man den Wortteil "staub" offensichlich als Präfix im weitesten Sinn ansieht, steht im Duden und in canoonet, dass das Partizip "gestaubsaugt" lautet. Dort fasst man "staubsaugen" also wohl als Verb mit untrennbarem Stamm auf.

Welcher Version gibst du denn den Vorzug, Geissler? Oder sind beide Formen gleichermaßen gut vertretbar?

Viele Grüße
Birgit

05.02.14 23:16
Na, dann hören wir doch auf den Duden anstatt irgendwelche Leute/Seiten im Internet.

Für mich hängt das ganze ein bisschen vom Satz ab, d.h. ob der ein Objekt hat:
"Ich habe staubgesaugt" hört sich eher vertretbar an als "ich habe den Boden staubgesaugt". Und andersrum.

05.02.14 23:25
Ein weiterer solcher Fall ist das Verb downloaden:
http://www.grammatikfragen.de/showthread.php?58-quot-gedownloadet-quot-vs.-quot...

Wenn der Sprachgebrauch der Deutschsprechenden bei solchen Verben schwankt, wird es für die Linguisten schwer, sich einig zu werden. Es gibt für jeweils beide Formen Argumente, wie man an der Erklärung zu downloaden auf der verlinkten Seite sieht.

06.02.14 01:03
@23:16:

Weder beim dwds (= Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache) noch bei canoonet handelt es sich um "irgendwelche Leute/Seiten im Internet"; vielmehr halte ich beide Online-Wörterbücher für äußerst seriöse Quellen:

So wird das dwds von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben; der Kern des DWDS-Projekts wird von den digitalen Versionen dreier Akademiewörterbücher gebildet: dem Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache, dem Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm und seiner Neubearbeitung sowie dem Etymologischen Wörterbuch des Deutschen von Wolfgang Pfeifer.

Der Online-Sprachservice canoonet entstand in Kooperation zwischen Mitarbeitern der Universität Basel, der Vrije Universiteit Amsterdam, des IDSIA Lugano und der Canoo Engineering AG. Der Service basiert auf dem Deutschen morphologischen Wörterbuch von Canoo. Das Wörterbuch enthält über 250 000 Schlagwörter und generiert rund 3 Millionen Wortformen. (Du darfst übrigens dreimal raten, was sich hinter dem Button "G" bei den deutschen Wörtern hier im Wörterbuch verbirgt...)

Gruß
Birgit

PS: Seit der Rechtschreibreform ist der Duden nicht mehr maßgebend für die amtliche deutsche Rechtschreibung; er hat insoweit also nicht mehr und nicht weniger normative Kraft als das dwds und canoonet.

06.02.14 23:19
Det er en interessant problemstilling Birgit griper fatt i. Verb som støvsuge blir også problematisert i Norge.

Jeg viser til Eirik Bäcklunds hovedoppave i lingvistikk våren 2007:
"Da stod jeg der og pølsesvettet." En analyse av 367 nomeninkorporeringer som grammatikkutfordrer norsk
Se blant annet side 29.

Eirik Bäcklund - DUO - Universitetet i Oslo