30.01.19 19:11
das Forschen
die Forschung

das Beteuern seiner Unschuld
die Beteuerung seiner Unschuld

Es gibt oft diese zwei Formen. Man nimmt ein Verbum und kann beide Nomen machen. Haben sie unterschiedlichen Sinn? Wann soll man die eine oder andere nutzen?

31.01.19 15:22
Oft können beide Formen gleichberechtigt verwendet werden.
Unter stilistischen Aspekten findet man teilweise die Empfehlung, eine Häufung von
auf –ung endenden Verbalsubstantiven zu vermeiden. Endungen mit –ung gelten als
charakteristisch für einen als schwerfällig und unschön empfundenen sogenannten
Amtsstil oder auch Nominalstil. Beispiel: Statt „bei Mißachtung der Anweisungen…“
sollte nach dieser Meinung geschrieben werden: „werden die Anweisungen mißachtet,
dann…“.
Neben dem stilistischen gibt es noch einen semantischen Aspekt. Verbalsubstantive
ohne Suffix bezeichnen in der Regel eine Handlung oder ein Geschehen. Solche mit –ung
bezeichnen häufig den Abschluß oder das Ergebnis eines Geschehens. Je nach
Bedeutungsinhalt können beide Varianten nicht synonym benutzt werden. Beispiel für
Handlung: „Forschen ist wichtig“, „Zeichnen macht Spaß“. Beispiel für Ergebnis: „Die
Forschung hat große Fortschritte gemacht“, „die Zeichnung ist gelungen“.
Beide Formen des Verbalsubstantivs können also einen unterschiedlichen Wortsinn
ergeben und sind dann nicht austauschbar. Da, wo sie gleichbedeutend sind, ist es
eine Geschmackssache, wofür man sich entscheidet.

31.01.19 18:38
Danke für die ausführliche und gute Antwort!